Auf einen Blick:
Das im März 2012 eingeweihte Kinder- und Jugendhospiz Bethel bietet Platz für bis zu zehn lebensverkürzend erkrankte Kinder und ihre Familien. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass -anders als im 'Erwachsenen'-Hospiz- die Mehrzahl der Aufenthalte zum Zwecke der Entlastung und Erholung stattfinden. Die oft chronisch kranken und stark beeinträchtigten Kinder kommen seltener in der letzten Phase ihres Lebens zu uns. Viele Eltern nutzen das Kinderhospiz und sein breit gefächertes Angebot über Jahre hinweg immer wieder, um einmal durchzuatmen, etwas für sich zu tun, sich verstärkt den Geschwisterkindern zu widmen, ihre zumeißt hoch belastete Situation zu reflektieren und/oder neue Perspektiven für ihren Alltag zu entwickeln. Maximal 28 Tage im Jahr können unabhängig vom aktuellen Gesundheitszustand des Kindes so geplant werden. In der Endphase eines Lebens gibt es diesbezüglich keine zeitlichen Beschränkungen.
Auch In einer solchen Situation bietet das Kinder- und Jugendhospiz gleichermaßen umfassende und individuelle Begleitung an, selbst über den Tod eines Kindes hinaus. Im Haus gibt es extra eingerichtete Räumlichkeiten, in denen ein gestorbenes Kind ohne Zeitdruck verabscheidet werden kann.
Worum geht es?
Das Kinder- und Jugendhospiz versteht sich ebenso als Ort der Anbindung von betroffenen Familien untereinander, versucht durch umfangreiche Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit auf die Situation selbiger aufmerksam zu machen und diese nachhaltig zu verbessern.
Der/die Freiwillige wird an das Pflege-Team im Kinder- und Jugendhospiz angebunden. Dies umfasst einerseits die alltägliche Lebensgestaltung und -begleitung (spielerische u. kreative Freizeitgestaltung, Mahlzeitenbegleitung) der erkrankten Kinder, sowie andererseits die pflegerische Versorgung. Jenes natürlich nur im Rahmen dessen, was ohne eine spezielle Ausbildung in diesem Bereich möglich ist.
Gerade in den hoch frequentierten Zeiten der Schulferien sind Angebote und Projekte sehr gefragt. Für eigene kreative Ideen ist in unserer Einrichtung viel Platz. Je nach Ressourcen der/des Freiwilligen ist eine große Selbständigkeit im Handeln denkbar und wird gerne von uns unterstützt und begleitet. Bei unseren Gästen sind z.B. auch individuell zu gestaltende Einzelangebote möglich.
Herzlich willkommen!
Wenn du Lust hast, Deine Erfahrungen im sozialen Bereich zu machen, Dich in diesem Arbeitsfeld auszuprobieren, Spaß an der Arbeit mit mehr und weniger eingeschränkten Menschen hast, dann ist jetzt deine Zeit für das Betheljahr.“
Stellenprofil
33617 Bielefeld
Deutschland
Das Kinder- und Jugendhospiz ist ein Ort voller Lebensfreude. Trotzdem spielen die Themen Sterben, Tod und Trauer im Alltag unserer Einrichtung immer wieder eine bedeutende Rolle. Auch die Auseinandersetzung mit den in der Regel hoch belasteten und sich oft ohnmächtig fühlenden Angehörigen stellt die Mitarbeitenden immer wieder vor neue Herausforderungen. Dies auszuhalten setzt eine gefestigte Persönlichkeit sowie ein positive Lebenseinstellung vorraus. Der/die Freiwillige sollte darüber hinaus kontaktfreudig, kommunikativ und emphatisch sein. Verlässlichkeit, Verantwortungsgefühl und ein gewisses Maß an Selbstständigkeit sind bei der Arbeit in unserer Einrichtung unabdingbar. Sich selbst, das eigene Handeln sowie das Arbeitsfeld immer wieder -auch kritisch- reflektieren zu wollen erscheint uns ebenso wichtig.
Die Kinder- und Jugendhospizarbeit ist ein ganz besonderes Betätigungsfeld: Kindersterblichkeit hat es zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte gegeben, aber erst in den vergangenen Jahrzenten machen wir uns in unserer Gesellschaft deutlich mehr Gedanken über die dahinterstehenden Schicksale. Das ist auch gut so, denn Kindersterblichkeit war für betroffene Angehörige auch immer schon ein unfassbarer Schlag im Leben. Ganz individuell gehen Familien mit dieser Situation um. Diese Individualität steht auch in unserer Einrichtung im Mittelpunkt. Die Betroffenen selber geben uns vor, wie viel und welche Begleitung sie brauchen und wollen. Dieses 'so sein lassen' der Familien ohne ihr Handeln auf der Basis unserer eigenen Vorstellungen zu bewerten, stellt vielleicht eine der größten Herausforderungen in unserer alltäglichen Arbeit dar.
Da unser Team fast ausschließlich weiblich besetzt ist, würden wir uns auch sehr über männliche Verstärkung freuen. Ein Auto-Führerschein wäre wünschenswert.