Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. (ASF) sucht eine*n Freiwillige*n für den Einsatz im Partnerprojekt Centre de la Mémoire d’Oradour.
ASF organisiert internationale Freiwilligendienste und Begegnungsprogramme in Europa, Israel und in den USA. Vor dem Hintergrund einer kritischen Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Geschichte setzt die Organisation Zeichen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit. Bildungsprogramme, Kampagnen, Publikationen und Veranstaltungen stärken Demokratie, Vielfalt und Frieden. Aktuell leisten bis zu 170 Freiwillige in 10 Ländern einen einjährigen Freiwilligendienst mit ASF.
Alle Infos zum Freiwilligenprogramm von ASF findest du auf unserer Webseite.
Deine Einsatzstelle
Die Gedenkstätte wurde 1999 eingeweiht und befindet sich direkt neben dem gleichnamigen Märtyrerdorf. Oradour-sur-Glane wurde am 10. Juni 1944 zum Tatort eines der schlimmsten Massakers in Frankreich während des Zweiten Weltkrieges. Innerhalb weniger Stunden wurden 642 Zivilist*innen (darunter zahlreiche Frauen, Kinder und alte Menschen) durch eine Division der Waffen-SS ermordet, das gesamte Dorf im Anschluss daran in Brand gesetzt. Das Centre de la Mémoire erinnert an dieses Verbrechen und treibt die bis heute nicht abgeschlossene Aufarbeitung voran. Es werden Rundgänge durch die Dauer- und Sonderausstellungen sowie im Ruinendorf angeboten, Schulklassen begleitet, (internationale) Seminare, Kolloquien und Vortragsreihen veranstaltet. Die Gedenkstätte baut zudem die Zusammenarbeit mit dem universitären Bereich, den Austausch mit deutschen Partnergemeinden sowie ihre internationale Vernetzung aus. Seit 2004 unterstützen ASF-Freiwillige die Tätigkeiten des Gedenkzentrums.
Deine Aufgaben als ASF-Freiwillige*r in Oradour
Der *die Freiwillige übernimmt Aufgaben in verschiedenen Bereichen des Gedenkzentrums:
Er*sie erstellt eine regelmäßige Presseschau, liest dafür täglich die Presse und sucht nach Artikeln zum Centre de la Mémoire und Thematiken, die es betreffen. Der*die Freiwillige hilft auch bei der “Numérisation” (dem Einscannen von Archivdokumenten) und kann mit dem pädagogischen Dienst und der Dokumentation (Bibliothek/Archiv) zusammenarbeiten. Er*sie bekommt gelegentlich Übersetzungsaufgaben und Rechercheaufträge. Außerdem wird der*die Freiwillige in der Öffentlichkeitsarbeit eingebunden, z.B. Verteilen von Flyern, Vorbereitung und Aufbau von Wechselausstellungen.
Darüber hinaus gibt es mögliche Aufgabenfelder, die der*die Freiwillige sich nach Absprache und entsprechend der eigenen Fähigkeiten und Interessen selbst aufbauen kann. Dazu zählen beispielsweise: Zeitzeug*innengespräche für die Datenbank, Aufnahme von Kontakten zu deutschen Schulen und Universitäten, Kontakt zu Partner*innen, Beantwortung deutscher und englischer Briefe, Mitarbeit in Workshops. Der *die Freiwillige sollte sich darauf einstellen, dass der Großteil der Arbeit am Computer ausgeführt wird. Voraussichtlich wird ein*e zweite*r Freiwillige*r des österreichischen Auslandsdienstes vor Ort sein, mit dem*der die*der Freiwillige eng zusammenarbeitet.
Bei ausreichenden Französischkenntnissen kann der*die Freiwillige im direkten Kontakt mit den Besucher*innen stehen, diese empfangen, begleiten und Fragen beantworten. Es ist dann auch möglich, außerhalb des Centre de la Mémoire tätig zu sein, z.B. in Schulen und Seniorenheimen, und dort thematische Einheiten zu organisieren.
Ein Tag pro Woche steht dem*der Freiwilligen für ein selbstständiges Projekt zur Verfügung, an dem er*sie selbst zu bestimmten Themen forschen, Workshops erarbeiten, eigene Projekte in Zusammenhang mit den Arbeitsschwerpunkten der pädagogischen Abteilung des CMO in Angriff nehmen kann. Der*die Freiwillige hat einen Tutor vor Ort, mit dem er*sie alle Tätigkeiten abspricht.
Stellenprofil
Frankreich
- gute bis sehr gute Französischkenntnisse. Gute Englischkenntnisse sind vorteilhaft;
- Bereitschaft für viel Büroarbeit;
- Neugierde und die Flexibilität, sich auf Neues einzustellen;
- kontaktfreudig und kommunikativ sein, keine Schau auf Menschen zuzugehen;
- gute Selbstorganisation und Zeitmanagement;
- Eigeninitiative: Bereitschaft, auf eigene Initiative Projekte zu starten;
- Bereitschaft, sich in das Team einer französischen Gedenkstätte zu integrieren;
- Belastbarkeit: Das Märtyrerdorf von Oradour ist der historische Ort eines Massakers und kann daher als belastender Ort empfunden werden. Das Dorf ist zwar nicht in Sichtweite der Büros, aber in unmittelbarer Nähe gelegen.