Grundschule Weißenseestraße

An der Grundschule an der Weißenseestraße werden im Schuljahr 2015/16 440 Kinder in 21 Klassen und vier Schulgebäuden unterrichtet. Der Migrantenanteil beträgt in den einzelnen Klassen zwischen 70 und 95 %, insgesamt sind es 82 %.

Die Grundschule an der Weißenseestraße liegt in Obergiesing, das gekennzeichnet ist durch einen außerordentlich hohen Migrantenanteil. Es herrscht ein geringes Bildungs- bzw. soziales Niveau, ein geringes Einkommen und eine hohe Arbeitslosenquote vor. Im Stadtviertel ist oft sozialer Wohnungsbau vorzufinden. Dass die Elternschaft nur über ein geringes Einkommen bzw. Kapital verfügt, merkt man v.a., wenn die Schule-Sprachprobleme. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler stammen aus bildungsfernen Familien. Immer wieder ist die Schule mit zahlreichen sozialen Problemen (wenig Geld in den Familien, schwierige Wohnsituation, Drogenproblematik, Gewalt in den Familien) konfrontiert. Eine besondere Herausforderung stellt das Zusammentreffen vieler verschiedener Kulturen, Sprachen und Religionen sowie die Beschulung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder mit Entwicklungsrückstand (auch motorischer Art) oder mit Behinderungen dar.

Obwohl die Klassenstärke jeweils unter 25 Kindern in allen Klassen liegt, ist ein großer Förderbedarf zu verzeichnen. In allen Klassen gibt es gravierende Sprachprobleme (zum einen durch den hohen Migrantenanteil, aber auch wegen größerer Probleme in der Sprachverarbeitung). Diese Sprachprobleme machen sich durch geringen Wortschatz, fehlerhafte Grammatik oder mangelnde Ausdrucksfähigkeit bemerkbar. Als Lösungsansätze bietet die Schule eine Sprachförderung im Kindergartenalter durch Deutsch-Vorkurse, außerdem Deutsch-Förderklassen, LRS-Kurse sowie Deutsch-Förderunterricht in allen Jahrgangsstufen an. Außerdem helfen uns das ProLeKo-Leseprojekt in Zusammenarbeit mit der LMU München, verschiedene sprachintensive Arbeitsgemeinschaften und diverse Lesepatinnen. Sehr wichtig hat sich für uns in den vergangenen Jahren der Einsatz eines/einer Freiwilligen im sozialen Jahr erwiesen.

Die FSJler werden bei uns v.a.für die zusätzliche Förderung von benachteiligten Kindern eingesetzt. Dies bedeutet zum einen eine zusätzliche Mithilfe im Unterricht am Vormittag durch Betreuung einzelner Kinder, die zusätzlicher Hilfe bedürfen, und durch Maßnahmen wie Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag. Zusätzlich unterstützt er/sie die Schule durch das Begleiten beim Schwimmunterricht, bei Ausflügen, Schullandheimaufenthalten u.ä. Gerade die Anwesenheit und Mithilfe einer zusätzlichen Person im Unterrichtsgeschehen ist für die Kinder sehr gewinnbringend.