Schule

Typische Einsatzbereiche
  • Grund-, Haupt- und Gesamtschulen
  • Förderschulen
  • Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche
Was macht man da alles?
  • Begleitung und Betreuung der Schüler im Unterricht
  • Aufsicht in den Pausen
  • Übernahme von einzelnen Unterrichtseinheiten
  • Unterstützung des Hausmeisters
  • Begleitung auf Klassenausflügen
Was sollte ich für diese Tätigkeit mitbringen?
  • Selbstbewusstsein
  • Fähigkeit, sich abzugrenzen
  • Geduld und Empathie (Einfühlungsvermögen)
  • Grundkenntnisse im Schulstoff
  • Spaß anderen Menschen Wissen zu vermitteln
Was bringt mir das?
  • erste pädagogische Erfahrungen
  • Einblicke in Methoden der Unterrichtsgestaltung
  • Bestätigung für den weiteren beruflichen Werdegang
  • Einblicke in die Organisation von Schulen
Typische Einsatzfelder

Ob Grundschule, Gymnasien oder Berufsfachschulen: Für ein Freiwilliges Internationales Jahr (FIJ) im Tätigkeitsbereich "Schule" findest du Einsatzstellen bei den verschiedensten Schultypen. Bildungsarbeit findet aber auch in Kirchengemeinden statt. Oder bei Umweltverbände, in Kulturzentren, HIlfsorganisationen, die sich zum Beispiel für Alphabetisierung oder Frauenrechte engagieren.

Was machen Freiwillige da alles?

Typische Tätigkeiten im Bereich "Schule" sind zum Beispiel:

  • Hausaufgabenbetreuung
  • Pädagog*innen im Schulunterricht unterstützen
  • eigene Schulprojekte betreuen
  • Kinder, Jugendliche oder Erwachsene bei ihrer Schul- und Berufsausbildung unterstützen
  • Büroarbeiten 
  • Planen und Organisieren von Schul- und Freizeitaktivitäten
Was sollte ich für diese Tätigkeit mitbringen?

Für eine Tätigkeit im Bereich "Schule" ist es hilfreich, wenn du Eigenschaften mitbringst wie:

  • Sprachkenntnisse
  • erste pädagogische Erfahrungen (z.B. in der Jugendarbeit)
  • selbstständiges Arbeiten
  • Teamfähigkeit
  • Geduld 
  • Einfühlungsvermögen
  • Freude am Erklären
  • Offenheit für andere Kulturen und Lebensweisen
Was bringt mir so ein Freiwilligendienst?

Mit einem Freiwilligen Internationalen Jahr im Bereich "Schule" kommst du in deinem Gastland viel in Kontakt mit  jungen Menschen. Der Tätigkeitsbereich "Schule" ist auch für dich ein Lernfeld. Du lernst Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten kennen. Du erfährst viel über die Kultur und Lebensweise in dem Land und gewinnst interkulturelle Kompetenz. In der Bildungsarbeit machst du erste pädagogische und berufliche Erfahrungen.

Freiwillige erzählen
  • Lucia macht über die Diakonie Bayern im Stetten-Institut Augsburg ein FSJ in einer Mädchen-Schule
Finde Stellen im Bereich Schule
Story

Emanuel geht
freiwillig
in die Schule

Emanuel macht ein Betheljahr in der "Schule am Schlepperweg".  Diese Einrichtung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel fördert insbesondere die emotionale und soziale Entwicklung der Schüler. Emanuel gestaltet als Freiwilliger den Unterricht mit – eine spannende Herausforderung.


7:45

Mein Schultag startet mit einem Gespräch mit der Lehrerin, die ich begleite. Wir gehen kurz durch, in welche Gruppen unsere Klasse aufgeteilt wird und was sonst noch so ansteht. Anschließend habe ich noch ein wenig Zeit, Vokabeltests und Diktate der Schüler zu sichten.


8:00

Die ersten Schüler trudeln in der Klasse ein. Wie jeden Morgen sind einige der zwölf Schüler eher mäßig gut gelaunt, andere sprühen nur so vor Energie.


8:15

Der Unterricht beginnt mit einer Erzählrunde. Jeder Schüler darf, muss aber nicht, kurz erzählen, wie es ihm geht und wie er den letzten Nachmittag verbracht hat. Ganz vorne wieder mal dabei: das "Zocken". Vier Stunden vor der Playstation ist dabei gar nichts. Zum Schluss darf ich auch aus meinem spannenden Leben berichten.


8:30

Aufgrund meiner Englischkenntnisse, die ich während eines zehnmonatigen Auslandsaufenthaltes erworben habe, begleite ich den Englischunterricht. Da in unserer "Familienklasse" die Jahrgangsstufen 8 bis 12 unterrichtet werden, suche ich mir zuerst unsere drei Achter raus und gehe mit ihnen in den Nebenraum. Dort versuche ich die drei für das eher unbeliebte Fach Englisch zu motivieren. Etwas widerwillig machen sie ihre Aufgaben.


9:15

Ich picke mir die Zehntklässler heraus, die ich auf die Zentrale Abschlussprüfung vorbereiten soll. Die etwas älteren Schüler zeigen etwas mehr Motivation, da es für sie um den Hauptschulabschluss geht. Mit dem Gedanken, für das Bestehen der Schüler und somit für ihren Werdegang mitverantwortlich zu sein, muss ich mich erst anfreunden. Aber ich gebe mein Bestes und komme damit klar.


10:00

Pause! 15 Minuten spielen, 15 Minuten frühstücken. Die einen möchten Kickern, andere Basketball und Billard spielen. Blöd nur, dass ich nur eine der drei Stationen beaufsichtigen kann. Ich entscheide mich für den Tischfußball. Wir bilden Teams und los geht's. Diese Pause macht mir heute richtig Spaß. Alle verstehen sich, es gibt kaum Streit. Das Frühstück verläuft vergleichsweise ruhig. Die Schüler unterhalten sich, einige fachsimpeln über Videospiele.


10:30

Jetzt ist Fachunterricht – der wohl anstrengendste, aber auch interessanteste Teil des Vormittags. In den Kleingruppen werden Krisengebiete der Erde erforscht. Heute läuft es leider nicht so wie geplant. Martin, der schon beim Kickern gegen mich verloren hat, weigert sich zu arbeiten. Er stört die anderen und ist laut. Nach einer weiteren Ermahnung fordere ihn auf, eine Viertelstunde draußen verbringen. Diese Situation ist ziemlich unangenehm, da ich nicht gerne Schüler vor die Tür schicke. Manchmal allerdings ist es der einzige Weg, die Situation wieder zu beruhigen. Martin sieht das allerdings anders. Er wird frech und zerreißt sein Unterrichtsmaterial demonstrativ vor meinen Augen. Ich gebe mich unbeeindruckt und bestehe weiterhin darauf, dass der 15-Jährige den Raum verlässt. Nach einer erneuten Diskussion tut er dies auch, weigert sich allerdings nach den 15 Minuten wieder hereinzukommen. Die anderen Schüler sind nach dem Rauswurf allerdings entspannter und arbeiten auch für den Rest der Stunde mit. Für mich ist es wichtig, in solchen Situationen auch ohne die Hilfe der Lehrerin klar zu kommen, da die Schüler mich genauso respektieren sollten wie sie.


11:45

Eine kleinere Pause steht an. Martin, der erst beleidigt und sauer auf mich war, schafft es inzwischen wieder mit den anderen zu spielen und die Pause zu nutzen. Das ist für mich ein gutes Zeichen, da ich sehe, dass er meinen Umgang mit ihm respektiert.


12:00

Endspurt! Jetzt werden noch die Hausaufgaben der einzelnen Schüler aufgeschrieben und Punkte in unser Belohnungssystem eingetragen. Während dieser Zeit werden die Schüler wieder unruhiger und ich muss aufpassen, dass ich Konfliktsituationen schnell erkenne und auflöse.


12:30

Jetzt habe ich 45 Minuten Mittagspause. Die verbringe ich mit meinem Betheljahr-Kollegen in einer Bäckerei.


13:15

Den Nachmittag gestalte ich heute mit dem Hausmeister und dem zweiten Freiwilligen an der Schule. Verschiedene Aufgaben werden uns aufgetragen: Mülleimer leeren, Laub fegen oder den Basketballkorb reparieren. Diese Arbeit gehört nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten, aber man hat Zeit sich auszutauschen und den Vormittag gemeinsam zu verarbeiten.


16:00

Feierabend! Ich mache noch die letzte Runde durch das Schulgebäude, schließe alles ab und mache mich dann auf den Weg nach Hause.

Protokoll: Jörn Polzin

Mehr zu Schule
Foto: Diakonie Neuendettelsau/Archiv
Diakonische Helferin und Verbandsschwester mit Kindergartenkindern um 1960.
70 Jahre Diakonisches Jahr und 60 Jahre FSJ: Die evangelische Trägergruppe bietet das Original-FSJ. Das Erfolgsmodell ist über Jahrzehnte von evangelischen Trägern entwickelt worden.
"Was ist eigentlich normal?". Mit dieser Frage setzte sich FSJ'lerin Christina Spitzmüller auseinander. Im Heilpädagogischen Zentrum Pskow betreute sie Menschen mit geistiger Behinderung. Eine Arbeit, die in Russland noch einzigartig ist.
Foto: Getty Images/iStockphoto/shironosov
Der Start in den Freiwilligendienst ist oftmals ein Sprung ins kalte Wasser.
Mit großen Erwartungen beginnen viele ihren Freiwilligendienst. Doch der Start ist nicht immer einfach. Die Kollegen sind älter, die Arbeit ungewohnt. Womöglich bist du in einer fremden Stadt, in einem anderen Land. Vier Tipps für die ersten Wochen im Dienst.