Oft gestellte Fragen und Antworten zum Freiwilligen Internationalen Jahr (FIJ)

Die zehn Fragen und Antworten, die uns User zum Thema Freiwilligendienste im Ausland am häufigsten gestellt haben:
Wie werde ich auf einen Auslands-Freiwilligendienst vorbereitet?

Hierzu gibt es Vorbereitungsseminare in Deutschland, teilweise auch im Gastland. Die Teilnahme ist Pflicht. Fast alle Entsendeorganisationen bieten solche Vorbereitungsseminare in Deutschland an. Dieser Ausreisekurs dauert je nach Organisation drei Tage bis zwei Wochen. Ist der Ausreisekurs in Deutschland kürzer, gibt es oft noch eine Einführungswoche im Gastland. Darüber informieren die jeweiligen Entsendeorganisationen.

Beim Ausreisekurs in Deutschland erfährst du etwas über die Lebensumstände im Gastland, zum Beispiel:

  • Wie leben die Menschen?

  • Was machen sie in ihrer Freizeit?

  • Was kochen und essen sie?

  • Was für Sport treiben sie?

Außerdem stellt deine Organisation vor, was sie in diesem und in anderen Ländern leistet. Ehemalige Freiwillige berichten von ihren Projekten. Vor allem aber geht es in den Seminaren um dich und die anderen ausreisenden Freiwilligen:

  • Welche Werte sind dir wichtig?

  • Auf welche Vorstellungen wirst du im Gastland treffen?

  • Wie findest du dich am Anfang dort zurecht?

  • Welche Konflikte erwarten dich?

  • Mit welchen Techniken kannst du Konflikte bewältigen?

Die Einführungswoche im Gastland ist dann mehr auf dein Land zugeschnitten. Außerdem lernst du andere Freiwillige aus deiner Region kennen.

Wie sind Freiwillige im Ausland versichert?

Es kommt ganz darauf an, ob du einen geförderten Dienst leistest oder einen ungeförderten. Bei einem geförderten internationalen Freiwilligendienst - zum Beispiel Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD), Europäischer Freiwilligendienst (EFD) oder weltwärts - ist der Träger verpflichtet, für dich eine Auslandskranken-, eine Unfall- und Haftpflichtversicherung abzuschließen.

Bei einem ungeförderten Dienst achte selbst auf folgende Mindeststandards: Auslandskrankenversicherung (mit Pflegeversicherung und Reiserücktransport) sowie Unfallversicherung (inklusive Invalidität und Dienst-Haftpflichtversicherung).

Kann man den Freiwilligendienst im Ausland abbrechen?

Ja. Du musst aber ein paar Konsequenzen bedenken. Eine Probezeit im Ausland gibt es nicht. Musst du mit dem Freiwilligendienst aus gesundheitlichen Gründen aufhören - egal ob psychischer oder physischer Art - brauchst du ein ärztliches Attest. Wenn die Sicherheitslage im Land es erfordert oder ein naher Verwandter von dir stirbt, ist ein Abbruch natürlich sofort möglich.

Brichst du vorzeitig deinen Freiwilligendienst ab, können höhere Kosten für dich entstehen. Kläre mit deiner Entsende-Organisation, wie gegebenenfalls zum Beispiel höhere Rückreisekosten bezahlt werden können. Deine Entsende-Organisation kann dich beraten, wie du deinen Freiwilligendienst an einer anderen Einsatzstelle fortsetzen kannst.

Was finanziert der Träger bei einem Freiwilligendienst im Ausland?

Welche Kosten bei einem Freiwilligendienst im Ausland übernommen werden, ist von Träger zu Träger unterschiedlich. Das hängt auch davon ab, wie hoch der Eigenbeitrag der Freiwilligen ist. Es ist bei einem Freiwilligendienst im Ausland üblich, dass Freiwillige sich in irgendeiner Form an der Finanzierung des Dienstes beteiligen. Indem sie zum Beispiel einen einmaligen Programmbeitrag zahlen oder einen Unterstützerkreis aufbauen, der monatliche Spenden aufbringt.

Oft haben Träger besondere Regelungen für den Fall, dass Freiwillige finanzielle Schwierigkeiten haben – denn die Teilnahme an einem Freiwilligendienst darf nicht am Geld scheitern! Am besten informierst du dich direkt bei den verschiedenen Trägern über ihre Rahmenbedingungen.

Wie werde ich untergebracht, wenn ich ein Auslandsjahr mache?

Auch die Unterkunft ist von Träger zu Träger, von Land zu Land und von Einsatzstelle zu Einsatzstelle verschieden. Es kann sein, dass Freiwillige in Gastfamilien untergebracht sind, ein Zimmer innerhalb der Einrichtung haben oder in einer WG mit anderen Freiwilligen zusammen wohnen.

Muss ich die Landessprache fließend beherrschen?

Das hängt von der Tätigkeit ab. Wenn du zum Beispiel im Schulunterricht hilfst, solltest du die Fremdsprache sehr gut beherrschen. Bei einem Sozialprojekt hingegen, geht es oft weniger um sprachliche Perfektion. Deine Entsendeorganisation hilft dir, die Anforderungen vor Ort besser einzuschätzen. Bevor es losgeht, wirst du in Seminaren auf deinen Einsatz vorbereitet. Wobei allerdings die sprachliche Vorbereitung in deiner eigenen Verantwortung liegt. Manche Anbieter ermöglichen auch Sprachkurse im Gastland.

Am besten ist es also, wenn du dich bei der Entsendeorganisationen informierst, was für Sprachkenntnisse für die Einsatzstellen vorausgesetzt werden, die dich interessieren. Es ist immer gut, die Sprache des Gastlandes vor der Ausreise so gut wie möglich zu lernen. Das erleichtert den Einstieg auf jeden Fall.

Ich mache im Moment ein Auslandsjahr. Ist im Anschluss noch ein FSJ in Deutschland möglich?

Wenn dein Freiwilliges Internationales Jahr fertig ist, kannst du anschließend in Deutschland problemlos ein Freiwilliges Soziales Jahr ( FSJ ) anhängen.

Internationale Freiwilligendienste wie weltwärts, IJFD und der Europäische Solidaritätskorps ( ESK ) sowie nationale Freiwilligenprogramme wie zum Beispiel das FSJ oder der Bundesfreiwilligendienst ( BFD ) werden nicht aufeinander angerechnet.

Ausnahme: Wer im Ausland einen Freiwilligendienst absolviert, der offiziell über das Programm "Freiwilliges Soziales Jahr - FSJ" gefördert wird, kann kein komplettes Freiwilligenjahr in Deutschland dranhängen. In diesem Fall werden die Freiwilligendienste einander angerechnet. Maximal 18 Monate sind möglich: Wer also ein zwölfmonatiges "FSJ im Ausland" absolviert hat, kann im Anschluss in Deutschland höchstens für sechs Monate ein FSJ oder einen BFD leisten.

Was kostet mich so ein Auslandsjahr?

Deine Frage nach den Kosten kann so pauschal nicht beantworten werden. Die Freiwilligendienste im Ausland werden bei unseren Anbietern über Programme wie zum Beispiel weltwärts oder Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD) gefördert. Freiwillige bekommen monatlich ein Taschengeld und eine Unterkunft im Gastland gestellt. Zudem gibt es ein begleitendes Seminar-Programm: Freiwillige können ihre Erfahrungen austauschen und sie bekommen fachliche und persönliche Kompetenzen vermittelt. 

Oftmals tragen Freiwillige die Reisekosten selbst. Auch eine Beteiligung an den Kosten kann möglich sein. Bei einigen unserer Organisationen bauen Freiwillige zum Beispiel einen sogenannten "Sponsorenkreis" auf, über den der Einsatz der Freiwilligen von Freunden und Förderern finanziell und ideell unterstützt wird. Klingt womöglich komplizierter als es ist. Wie das mit dem "Sponsorenkreis" geht, wird in Einführungsseminaren erklärt. Bei unseren Anbietern ist es übrigens ein Qualitätsmerkmal, dass Freiwillige in Seminaren auf ihren Einsatz im Ausland sehr gut vorbereitet und pädagogisch begleitet werden.

Tipp: Nimm im Vorfeld deiner Bewerbungen direkt Kontakt mit den Organisationen auf und erkundige dich nach den genauen Bedingungen. Denn die können bei jeder Organisation ein bisschen anders sein. Die Kontakte findest du in den Infoboxen unserer Stellenprofile.

Muss ich für ein Freiwilliges Internationales Jahr volljährig sein?

In der Regel musst du bei unseren Anbietern am Tag der Ausreise volljährig sein. Du kannst dich also mit 17 bewerben, solltest aber 18 sein, wenn der Freiwilligendienst beginnt. Es gibt aber auch Ausnahmen. So muss man zum Beispiel für einen Freiwilligendienst in den USA mindestens 21 Jahre sein. In Einzelfällen kann bei einigen Organisationen je nach Programm auch eine Ausreise mit 17 möglich sein. Wenn du einen internationalen Freiwilligendienst entdeckst, der dich interessiert, erkundige dich gegebenenfalls direkt bei der Organisation, bevor du dich bewirbst.

Dauert ein Freiwilliges Internationales Jahr immer ein Jahr oder kann ich auch für 3 Monate ins Ausland?

Geförderte Freiwilligendienste wie zum Beispiel das weltwärts-Programm oder der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) sind in der Regel auf ein Jahr ausgerichtet. So auch die meisten Freiwilligendienste im Ausland, die unsere evangelischen Organisationen anbieten.

Es gibt aber ein paar Ausnahmen, die auch kürzere Engagements anbieten:

Missionswerk Leipzig: 6 Monate Indien, Papa-Neuguinea
hFreiwilligenprogramm
 

Freundeskreis Christlicher Mission: Einsätze von 3- bis 6-monatiger Dauer Freiwiliigendienst
 

Global Volunteer Service: 6 Monate als Ausnahme möglich
Ausland

ICJA: 6 Monate möglich
Unser Freiwilligendienst
 

Zentrum für Mission und Ökumene - Nordkirche weltweit:
3 bis 6 Monate mit dem Jugendprogramm "Der andere Blick"
Der andere Blick
 

OM Deutschland: Kurz-Einsätze möglich
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